Warum Crémant...
Crémant in Deutschland? Wie kommt denn das? Darf das auf dem Etikett stehen? Ist das ein Sekt mit wenig Kohlensäure? ... Es gibt eine Fülle an Fragen und Ungewissheiten, die unsere Crémants hervorrufen und wir werden nicht müde zu erklären was sich dahinter verbirgt.
Im Grunde genommen ist es das Gütesiegel des deutschen Schaumweins. Die Spitze der Pyramide. Während wir aus vielen benachbarten Weinbau-Nationen Appellationen kennen, die genau beschreiben, wie ein (Schaum-)Wein erzeugt wurde, der deren Namen trägt, gibt es in Deutschland solch klar umrissenen Regelungen nicht wirklich. Die verblüffend unbekannte Ausnahme bildet der Begriff Crémant, der begleitend stets ein Anbaugebiet mit sich führt. In unserem Fall also Crémant-Pfalz.
Wie ein solcher Crémant in Deutschland entstehen muss ist im deutschen Weingesetz klar geregelt:
Es dürfen nur bestimmte Rebsorten Verwendung finden. In der Pfalz sind das alle Burgundersorten, Chardonnay und Riesling.
Handlese ist obligatorisch, genauso die Ganztraubenpressung. Letzteres bedeutet, dass die Trauben vom Weinberg bis auf die Presse z.B. nicht durch technische Transportmittel beeinträchtigt werden dürfen. Wir ernten daher in kleine Kisten, die ca. 12 kg fassen und aus diesen heraus kommen die Trauben direkt auf die Kelter. Außerdem ist eine maximale "Pressausbeute" vorgeschrieben. Hier gilt im Prinzip: aus 150 kg Trauben darf nicht mehr als 100 Liter Most gewonnen werden.
Nach der Füllung zur 2. Gärung bis zum Zeitpunkt des Degorgierens (also des "Enthefens", bei dem der Kronkorken entfernt wird, durch den Druck in der Flasche die Hefe heraus schießt und die Flasche ihren Korken bekommt, der verdrahtet wird) müssen mindestens 9 Monate vergehen.
Ein Crémant darf maximal Brut sein. Das betrifft also den Restzuckergehalt, der somit nicht über 12g/l liegen darf.
Weiterhin werden Obergrenzen für SO2 Gehalte usw. geregelt, mit diesen Details möchten wir uns an dieser Stelle aber lieber nicht aufhalten.
Die wichtigen wesentlichen Punkte haben wir hier auf dem Seitenende noch einmal schön grafisch aufgearbeitet.
Das kleine Wörtchen Crémant birgt also eine Fülle an Details, die alle mit Blick auf ein handwerklich höchst anspruchsvolles Produkt gewählt wurden. Dass er so rar Verwendung findet zeigt, wie aufwändig und zeitintensiv es ist Schaumweine auf höchstem Niveau mit klarer geografischer Herkunft zu erzeugen.